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Radio-Podcasts

22.11.24 09:20 Uhr hr2 Dokumentation und Reportage

Winston Churchill - Auf dem Schlachtfeld der Worte

In der letzten Maiwoche des Jahres 1940 befand sich Churchills Großbritannien in einer hoffnungslosen Lage: Fast die gesamte Armee saß im Hafen von Dünkirchen in der Falle und drohte in deutsche Gefangenschaft zu geraten. Die Geheimprotokolle des Kriegskabinetts belegen, dass der britische Außenminister Lord Halifax, heftig unterstützt von den Konservativen, damals für einen Frieden mit Nazi-Deutschland plädierte. Es schien die einzige Möglichkeit, der drohenden Invasion durch die Deutschen zu entgehen. Nur Churchill und die Sozialisten widersetzten sich dieser vermeintlich vernünftigen Lösung. Basierend auf den Protokollen des Kriegskabinetts und mit Unterstützung Sir Max Hastings und anderer britischer Historiker rekonstruiert das Feature jene entscheidenden Tage im Mai als eine Art Doku-Drama. Gleichzeitig entsteht in Interviews mit Churchills letzter Sekretärin sowie seiner Enkelin Celia Sandys ein intimes Porträt des britischen Kriegspremiers, der während jener Maitage sei...

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15.11.24 09:20 Uhr hr2 Dokumentation und Reportage

Der Mann und seine Insel. Ingmar Bergman auf Fårö

Ingmar Bergman gehört zu dem Kino wie der Kinematograph oder die Leinwand - um ihn kommt man nicht herum. Bergman, geboren 1918, ist schnell mit seinen Filmen wie Das Siebente Siegel oder Wilde Erdbeeren - und nebenbei mit seinem Theater - zu einer schwedischen Berühmtheit geworden. Bei einem Location-Scouting entdeckt er die kleine und abgeschiedene Insel Fårö nördlich von Gotland, und verliebt sich in sie “auf den ersten Blick”, wie er später sagen wird. Er verbringt von nun an große Teile seines restlichen langen Lebens dort, bringt die Filme hervor, die ihn unsterblich machen werden, Persona, Szenen einer Ehe oder Herbstsonate, und stirbt im Jahr 2007, begraben auf dem Friedhof der kleinen Kapelle, an einem Randstück seiner Wahl. Bergman war kein Fåröer, aber er wurde einer. Er machte zwei Dokumentationen über die Insel: Einmal im Jahr 1969, Fårö Dokument, und zehn Jahre darauf, eine weitere mit demselbem Titel. Es sind Portraits der Insel und der Menschen, die sie bewohnen, ...

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01.11.24 11:20 Uhr hr2 Dokumentation und Reportage

Der Frankenstein-Mythos – Eine Spurensuche in die Zukunft

Das Bild von Frankensteins Monster hat sich in unsere Vorstellungen gebrannt, so unheimlich ist die Idee von der Erschaffung einer menschenähnlichen Kreatur. Der Roman der jungen Mary Shelley ist mystisch und visionär - genau wie seine Entstehungsgeschichte. Die Parallelen zur heutigen Zeit sind erstaunlich: Klimawandel, der Umbruch in eine neue technische Epoche und der Drang mit humanoiden Robotern und Künstlicher Intelligenz ein Abbild des Menschen zu schaffen. Wie ist dieser wirkmächtige Mythos entstanden? Die Suche nach Antworten auf diese Frage führt den Autor Tobias Nagorny in einen ehemaligen Anatomiesaal in Ingolstadt, in die Bibliothek der Universität Oxford, wo das handgeschriebene Frankenstein-Manuskript von Mary Shelley aufbewahrt wird, und zu einem Roboterforscher in Wien.

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18.10.24 08:20 Uhr hr2 Dokumentation und Reportage

Gefallener Engel – Mit Dylan Thomas unter dem Milchwald

Am 27. Oktober 1914, vor 110 Jahren, wurde Dylan Thomas in Swansea, Wales, geboren. Er galt als begnadeter Dichter und "Enfant terrible" der Literaturszene. In seinem bekanntesten Werk "Unter dem Milchwald" (Under Milk Wood) beschreibt der walisische Nationaldichter lautmalerisch und wortgewaltig das Leben und die Menschen in einem kleinen Fantasieort. Michael Marek hat in dieser literarischen Reportage mit der Tochter von Dylan Thomas, mit Künstlern, Literaturwissenschaftlern und mit Menschen aus seinem Heimatort Swansea gesprochen.

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27.09.24 08:30 Uhr hr2 Dokumentation und Reportage

Harper Lee, Truman Capote und der amerikanische Süden

Harper Lee und Truman Capote sind zwei der bekanntesten amerikanischen Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts - und Kindheitsfreunde. Haus an Haus wuchsen sie in Monroeville auf, einer ländlichen Kleinstadt in Alabama. Vor allem Capote, klein, exzentrisch, mit heller Stimme, war ein Außenseiter in Monroeville. Doch auch Harper Lee passte nicht richtig in die kleine Gemeinde: Am liebsten las sie - oder schrieb mit Capote Geschichten auf einer Schreibmaschine, die ihr Vater gekauft hatte, ein bekannter Anwalt der Gegend. Als Jugendlicher zog Capote mit seiner Mutter und seinem Stiefvater nach New York. Lee folgte ihm nach Abbruch ihres Studiums, schrieb in der Stadt ihren Weltbestseller "Wer die Nachtigall stört", in dem auch Capote als Figur auftaucht. Und als Capote mit "Kaltblütig" das Genre des Tatsachenromans begründete, gelang ihm das nur, weil Lee ihn bei der Recherche in Kansas unterstützt hatte. Später zerbrach ihre Freundschaft. In ihren vielverkauften Romanen erzähl...

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20.09.24 08:20 Uhr hr2 Dokumentation und Reportage

Schreiben im Untergrund – Das Jugendmagazin „Vedem“ in Theresienstadt

Ghetto Theresienstadt, 1942: Inmitten der grausamen Realität des Holocaust bilden jüdische Jugendliche eine bemerkenswerte Gemeinschaft. Sie erklären ihr "Heim 1" im Gebäude L417 zur unabhängigen "Republik Shkid", malen sich eine Flagge und dichten eine eigene Hymne. Während sie tagsüber zum Arbeiten gezwungen sind, lassen sie sich am Abend heimlich unterrichten: Der junge Lehrer Valtr Eisinger erzählt ihnen von Gandhi und Dostojewski. Der Lebensmut der Jungen manifestiert sich in "Vedem", einem wöchentlich erscheinenden Magazin unter der Führung des 14-jährigen Petr Ginz. Darin stehen Gedichte, Essays und Reportagen neben den neuesten Fußballergebnissen und dem Witz der Woche. Jeden Freitag lesen sie einander im Verborgenen ihre neuesten Texte vor. Und zugleich hoffen sie jedes Mal, wenn ein neuer Zug zu den Konzentrationslagern im Osten aufbricht, dass niemand aus "Heim 1" auf der Liste steht. Das Radiofeature erzählt die außergewöhnliche Geschichte von Petr Ginz und seinen Fre...

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13.09.24 08:20 Uhr hr2 Dokumentation und Reportage

Alterndes Japan – Szenen aus einem Land im Umbruch

Japan steht vor einer Herausforderung: Die Geburtenrate sinkt seit Jahren. Bis 2040 soll die Hälfte aller kleinen Orte auf dem Land verlassen sein. Die Studentin Minori fragt sich, ob sie hier ihr Ideal, zu arbeiten und Kinder aufzuziehen, verwirklichen kann. Überkommene Geschlechterrollen verhindern das oft genug. Außerdem öffnet sich das Land nur widerstrebend ausländischen Arbeitskräften wie der Indonesierin Toji, die in einem Krankenhaus in Hiroshima arbeitet. Im ehemaligen Weberviertel von Kyoto kümmert sich Ken um alte Menschen. Aber im Städtchen Nagi-Cho geschieht Überraschendes: Der Geburtenrückgang wird nicht nur aufgehalten, sondern umgekehrt.

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